Zuckerrübenanbauer: Wettbewerbsfähigkeit sichern und Nachhaltigkeit stärken

L P D – Die diesjährige Zuckerrübenernte steht trotz guter Erträge ganz im Zeichen großer Herausforderungen für den heimischen Rübenanbau. Zwar sorgen höhere Zuckergehalte mit etwa 18,5 Prozent Zuckergehalt im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren, in denen sie deutlich unter 17 Prozent lagen, für überdurchschnittliche Qualitätszuschläge, doch insgesamt ist laut Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) mit rückläufigen Erzeugerpreisen zu rechnen. Der durchschnittliche Rübenertrag liegt in Niedersachsen bei etwa 80 Tonnen je Hektar (t/ha,) daraus ergibt sich eine Zuckerernte von fast 15 t/ha. „Die Erträge schwanken aber regional sehr stark, was auf erhebliche Unterschiede bei den diesjährigen Niederschlägen zurückzuführen ist“, sagt Dr. Heinrich-Hubertus Helmke, Geschäftsführer des DNZ.

Bundesweit rechnet die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker mit einer Gesamterzeugung von gut 4,4 Millionen Tonnen Weißzucker – rund 400.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Ursache für den Rückgang sind die deutlich reduzierten Anbauflächen aufgrund der gesunkenen Marktpreise für Zucker. In Niedersachsen werden auf rund 100.000 Hektar (ha) Zuckerrüben angebaut. Europaweit wurde der Rübenanbau zur diesjährigen Kampagne um etwa neun Prozent zurückgenommen auf jetzt 1,49 Mio. Hektar Anbaufläche.

Zusätzlich zu den regional schwankenden Ernteergebnissen und den rückläufigen Erzeugerpreisen belasten unterschiedliche gesetzliche Vorgaben bei Düngung und Pflanzenschutz sowie die europäische Handelspolitik die Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Landwirte. Einseitige Handelszugeständnisse der Europäischen Union gegenüber den Staaten des Mercosur und der Ukraine führen zu Wettbewerbsverzerrungen, da dort andere Sozial- und Umweltstandards gelten. Zudem erschweren nationale Alleingänge beim Klimaschutz und unterschiedliche Anwendungsbestimmungen für Pflanzenschutzmittel innerhalb der EU den fairen Wettbewerb.

„Verlässliche politische Rahmenbedingungen sowie die Bereitschaft der Endabnehmer, auskömmliche Preise zu akzeptieren, sind entscheidend, um den heimischen Rübenanbau langfristig zu sichern“, betont Helmke. Nur so könne die Wertschöpfungskette Zucker aus heimischen Rüben stabil bleiben und Innovationen sowie Investitionen in den Klimaschutz erfolgreich umgesetzt werden.

Auf Länderebene beteilige sich der Verband aktiv an Klimaschutzstrategien und begleitet auch Maßnahmen der Zuckerfabriken zur CO₂-Minderung im Rübenanbau. „Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Reduktion des CO₂-Fußabdrucks durch den Einsatz von „grünem Dünger“, also Mineraldünger, der mittels erneuerbarer Energie hergestellt wurde, sowie auf der Förderung biogener Kraftstoffe in der Logistikkette“, erläutert Helmke. Zudem wurden bereits in den zurückliegenden Jahren nennenswerte Effizienzverbesserungen im Rübenanbau erzielt. Künftig werde unter anderem auch die verstärkte Verwendung organischer Düngemittel weiter ausgebaut, erklärt Helmke abschließend.

Auf seiner neugestalteten Homepage präsentiert der DNZ unter www.dnz.de aktuelle Informationen zur Verbandsarbeit, zu politischen Entwicklungen sowie Wissenswertes rund um die Zuckerrübe. (LPD 86/2025)

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