Bei Gerd Dodenhoff aus Bötersen steht die Tierhaltung im Vordergrund

L P DAm 19. Juni machen 70 Landwirtinnen und Landwirte beim niedersachsenweiten Tag des offenen Hofes mit. Einer davon ist Gerd Dodenhoff aus Bötersen im Landkreis Stade. „Es ist wichtig, den Stadtkindern zu zeigen, wie wir Tiere halten und dass das wenig mit Profitgier, sondern viel mit Leidenschaft und Liebe zum Lebewesen zu tun hat“, verdeutlicht er.

Neben den 70 Milchkühen, deren weiblicher und männlicher Nachzucht, sowie einer Hobbyschafherde mit Coburger Füchsen gibt der vielseitige Landwirt den Zuchtstuten seines verstorbenen Vaters ihr Gnadenbrot. Der Schweinestall mit 370 Mastplätzen steht aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation jedoch seit einem Jahr leer. „Für den Tag des offenen Hofes versuche ich noch eine Sau mit Ferkeln zu bekommen“, hofft Dodenhoff, den Besuchern diesen seltenen Anblick ermöglichen zu können.

Dodenhoffs Lieblingstiere sind jedoch die Kühe. „Das sind einfach tolle Tiere, von denen man viel zurückbekommt, wenn man sie gut behandelt“, lautet seine Erfahrung. Bei der Anpaarung achtet der begeisterte Züchter vor allem auf ein gesundes Fundament und ein Euter, mit dem der Melkroboter gut zurechtkommt. „Größe und Milchmenge sind bei der Zucht mittlerweile zweitrangig“, erläutert er.

Ihm ist die Gesundheit der Tiere wichtiger, die zudem gut mit dem 1989 gebauten Boxenlaufstall und der Fütterung mit dem Futterverteilwagen zurechtkommen müssen. „Das Kraftfutter verteile ich noch mit der Schubkarre“, beschreibt er augenzwinkernd seine „08/15-Arbeitsabläufe“ an seinem Lieblingsarbeitsplatz im Stall.

Sehr modern ist dagegen der Melkroboter. „Den hätten wir schon viel früher kaufen sollen“, erinnert er sich an die Entscheidung mit seinen damals 73 und 74 Jahre alten Eltern, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben. Auch wenn die Kontrolle genauso wichtig ist wie vorher, so fallen doch die starren Melkzeiten weg. „Da ist keine Kuh, die brüllt, wenn ich mal spät dran bin, weil auf dem Acker viel zu tun war“, veranschaulicht der Landwirt, der 62 Hektar mit Mais und Wintergetreide, sowie 31 Hektar Grünland und drei Hektar Wald bewirtschaftet.

Das Wohlbefinden seiner Tiere ist ihm wichtig. „Es stört mich, wenn die Bauern in den Nachrichten als Tierquäler oder Umweltverpester dargestellt werden“, sagt Dodenhoff. Er erhofft sich von der Aktion Wertschätzung und Aufmerksamkeit für die gute Arbeit in der Landwirtschaft. „Ich mache das nicht, weil ich im Mittelpunkt stehen will. Aber wenn die Leute sagen, dass die Tiere bei mir ein ordentliches Leben haben, dann freue ich mich“, nennt er seine Zielsetzung am Tag des offenen Hofes teilzunehmen. Seinen Hof mit Unterstützung von Landvolk und NDR der Öffentlichkeit zu zeigen, sei heutzutage wichtiger denn je.

Der Tag des offenen Hofes wird unterstützt durch die VGH Versicherung, Öffentliche Versicherung Oldenburg, Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse und die Öffentliche Versicherung Braunschweig.

Alle Adressen der offenen Höfe stehen unter www.tag-des-offenen-hofes-niedersachsen.de bereit. (LPD 41/2022)

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