Besonders frisch und lecker ist er im Hofladen erhältlich

L P DGrünkohl, Rosenkohl, Wirsingkohl, Rotkohl – die Liste ließe sich noch weiterführen. Diese Gemüsesorten werden nicht nur jetzt im Herbst geerntet, sie schmecken bei Schmuddelwetter auch besonders lecker. Ob traditionell als Eintopf beziehungsweise mit Bregenwurst und Pinkel oder ganz modern in einer Bowl mit anderen Gemüsesorten, besonders frisch und knackig schmeckt der Kohl, wenn er den kürzest möglichen Weg vom Feld direkt in den Hofladen genommen hat, schreibt der Landvolk-Pressedienst.

Rund 2.620 Direktvermarkter gibt es laut Landwirtschaftskammer in Niedersachsen. „Die Zahl der Neuzugänge hält sich mit den Aufgaben gefühlt die Waage. Insgesamt geht die Zahl eher ins Plus“, sagt Sabine Hoppe, Beraterin für die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Aktuellere Zahlen als die aus der Landwirtschaftszählung 2020 hat sie aber nicht. Landwirte, die keinen Nachfolger fänden, gäben auf und andere, die ihren Hof aufgrund der komplizierten Lage in der Landwirtschaft vielfältiger aufstellen wollen, würden mit der Direktvermarktung anfangen.

„Der Erfolg hängt sehr mit der Persönlichkeit des Landwirts und seinen vielseitigen Fähigkeiten zusammen“, lautet Hoppes Erfahrung. Neben den fachlichen landwirtschaftlichen Kenntnissen seien in der Direktvermarktung mit Kundenkontakt auch Fähigkeiten in der Kommunikation und im Marketing hilfreich. „Mit Preiserhöhungen oder Tricks wie kleineren Packungen tun sich die Landwirte aber schwer, weil sie den direkten Kontakt zum Kunden haben und ihn nicht verlieren wollen“, hebt Hoppe hervor. Nach dem Boom während der Corona-Zeit hätten sich die Umsätze nun wieder normalisiert, allerdings seien die Einnahmen gesunken, da die Kosten seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs stark gestiegen seien.

Nach Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) bauten im Jahr 2022 insgesamt 830 niedersächsische Betriebe im Freiland auf einer Fläche von etwa 22.000 Hektar Gemüse an. Die Erntemenge betrug rund 573.300 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der Betriebe um 4,3 Prozent, die Größe der Anbaufläche um 1,9 und die Erntemenge um elf Prozent.

Erfreulicher fiel das Ergebnis bei der norddeutschen Spezialität Grünkohl aus: Die Zahl der Betriebe, die ihn anbauen, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 33,3 Prozent auf 232. Sie ernteten auf einer Fläche von etwa 397 Hektar (plus 6,7 Prozent im Vergleich zu 2021) 6.354 Tonnen Grünkohl (plus ein Prozent im Vergleich zu 2021). Im Jahr 2020 betrug die Anbaufläche noch 519 Hektar, auf denen 8.695 Tonnen Grünkohl geerntet wurden. Der Pandemie-bedingte Einbruch im Jahr 2021 wird also nur langsam ausgeglichen. (LPD 83/2023)

Ansprechpartnerin für diesen Artikel

Wiebke Molsen

Redakteurin

T: 0511 36704-30

E-Mail-Kontakt