Großes Interesse der Jungen und Mädchen an der Landwirtschaft
L P D – Überall im Land Niedersachsen kamen fast 500 interessierte Kinder beim Zukunftstag auf Bauernhöfe, um Landwirtschaft hautnah zu erleben. Ob im Landkreis Vechta, Osnabrück, Wesermarsch, Friesland, im Landkreis Braunschweig oder Hameln-Pyrmont – Landwirte nahmen sich Zeit für die Kids und zeigten ihnen, wie vielfältig die landwirtschaftlichen Betriebe heutzutage aufgestellt sind – und natürlich durften die Schülerinnen und Schüler auch ordentlich mithelfen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Im Landkreis Osterholz haben sich viele landwirtschaftliche Betriebe am Zukunftstag beteiligt. Auf dem Betrieb der Familie Bellmann in Grasberg-Eickedorf zeigte Landwirt Christian Bellmann den gesamten Betrieb, auf dem rund 1000 Rinder zu Hause sind. Frieda, Merle, Milena, Tayla, Nika, Pascal und Max schauten sich die Milchkühe ganz genau an und füllten mit Hilfe des Betriebsleiters einen Tierbeurteilungsbogen aus. So lernten die Schüler etwas über Milchcharakter, Skelett und das Fundament der Tiere. Früh aufstehen hieß es auf dem Betrieb von Gerd und Jan-Martin Schwanewede in Heilshorn. Hier durften Markus und Charlotte bereits um sieben Uhr die Kühe melken. Einige Kälber zogen mit ihrer Hilfe aus der kleinen Kälberbox in einen größeren Stall um. „Ein super interessanter Tag“, waren sich alle Schüler einig.
Auf dem Hof Reinke in Holtrup im Landkreis Vechta waren Marta Brockmann und Ronja Rauert zu Gast. Sie besuchen normalerweise die 5. Klasse des Gymnasium Antonianum in Vechta. Am Zukunftstag aber halfen sie Landwirt Georg Reinke jun. und versorgten gleich morgens die Rinder des Betriebes mit Futter. Die beiden hatten dabei sichtlich Spaß, Georg Reinke meinte hierzu: „Ich freue mich immer sehr über ehrliches Interesse an der Landwirtschaft und ihren Zusammenhängen, wenn ich dazu noch zwei so fleißige Helferinnen bekomme, dann freue ich mich auch schon auf den nächsten Zukunftstag. Unser Hof ist auch im nächsten Jahr gerne wieder dabei.“
Auch die Kreislandvolkverbände Wesermarsch und Friesland nahmen in diesem Jahr wieder am Zukunftstag teil. Für insgesamt 23 Mädchen und Jungen der 5. bis 9. Klassen wurden Plätze auf landwirtschaftlichen Betrieben in der Region vermittelt. Weitere Jugendliche hatten sich auf eigene Faust Plätze bei benachbarten oder befreundeten Landwirtsfamilien besorgt. Die 14 Jahre alte Celina Lenz und der 12-jährige Nils Brocksiek aus Rodenkirchen verbrachten den Tag auf dem Milchviehbetrieb von Eckart Rogge in Brake (Landkreis Wesermarsch). Für Nils war eine Fahrt auf dem Hoftrack das Highlight des Vormittags, während Celina einigen Respekt sowohl vor den landwirtschaftlichen Maschinen als auch vor der Größe der Kühe hatte. Die Sechstklässlerin Alina Schäfer war auf dem Milchviehbetrieb von Thorben Jürgens in Varel (Landkreis Friesland) und half dort bei der Einstreu und der Fütterung der Kälber sowie beim Melken. Besonders viel Freude hatte sie am Kontakt mit den Kühen, die sie bislang noch nie so hautnah erlebt hatte.
Auch im Braunschweiger Land hatten viele Landwirte Kinder zum Zukunftstag auf ihren Betrieben. Bei Familie Wolters in Broistedt (Landkreis Peine) verbrachten Falco, Lukas und Philipp ihren Zukunftstag. Mit Trecker fahren, Kühe füttern, fegen, Kälber tränken und Stroh beschaffen für das Misten, war ein typischer Ablauf auf dem Betrieb gegeben.
Wie breit ein landwirtschaftlicher Betrieb aufgestellt sein kann, das hat Jaron auf dem Hof Eggelmann in Gelldorf gesehen. Morgens ging es direkt damit los, die Erdbeeren abzudecken. Anschließend wurde im Schweinestall die Fütterung der Schweine am Computer eingestellt und gestartet, denn in einem großen Stall erfolgt das digital. Noch ein kurzer Kontrollgang zu den Ferkeln und dann ging es auf den Trecker. Die ganze Zeit werden Jaron und Landwirt Steffen Eggelmann dabei vom Hofhund Kalle begleitet: „Am besten fand ich das Abdecken der Erdbeeren und den Kalle!“, erzählt Jaron begeistert.
Auf Hof Klockemann in Bad Münder konnte die Schülerin Ida zusammen mit Landwirt Max Klockemann einiges über den Anbau der Rübe lernen. Ida durfte eine Unkrautbestimmung machen und dabei erklärte Max, welche Pflanzen in Konkurrenz mit der Rübe stehen und welche Arbeitsschritte auf dem Feld noch anstehen, bevor die Rübe geerntet werden kann. „Ida hatte wirklich großes Interesse an den verschiedenen Kulturen und konnte unheimlich schnell die kleinen Pflanzen auf dem Feld identifizieren“, lobt Max das große Engagement der Schülerin.
Eine Ausbildung in der Landwirtschaft bietet sich an für junge Menschen, die sich für das körperliche Arbeiten in der Natur und mit Tieren sowie für das Arbeiten mit moderner Technik begeistern. Landwirtschaft bietet jede Menge abwechslungsreiche und moderne Arbeitsplätze. Zu den insgesamt 14 so genannten grünen Berufe zählen die Ausbildungsberufe Landwirt/in, Werker/in in der Landwirtschaft, Fachkraft für Agrarservice oder Pferdewirt/in. Viele Kinder und Jugendliche haben durch die Schule und die Eltern keinen großen Bezug mehr zur Landwirtschaft. Das Landvolk möchte auch nach dem Zukunftstag Kindern die grünen Berufe näherbringen und vermittelt gerne Schulklassen auf landwirtschaftliche Betriebe. (LPD 35/2022)