Im Supermarkt voraussichtlich ab Himmelfahrt erhältlich / Regionale Qualität ist top

L P DAm Valentinstag gepflanzt, zum Muttertag geerntet – trotz der kalten Temperaturen haben die Landwirte in Niedersachsen mithilfe von Folienabdeckung und Frostschutzberegnung alles darangesetzt, dieses Versprechen zu halten und ihren Kunden die frischen Erdäpfel so früh wie möglich anzubieten. Vorerst müssen die Liebhaber dieser Raritäten jedoch den Weg in einen Hofladen auf sich nehmen, um dort mit den ersten Erdbeeren, Spargel und Schinken den Einkauf zu vervollständigen.

„Wir rechnen damit, die Großmärkte ab Himmelfahrt mit Frühkartoffeln beliefern zu können“, sagt Volker Peters, Geschäftsführer der GROKA, dem Groß-Kartoffelvertrieb in Dollbergen, und stellt damit Erleichterungen der Kunden beim Einkauf in Aussicht. Ende Juni/Anfang Juli folge die festschalige Ware. Bis zum Vatertag und darüber hinaus verpackt der Vertriebspartner der örtlichen Landwirte zwischen Celle, Hildesheim, Braunschweig und Hannover noch Kartoffeln aus der Saison 2022. „Besonders die Kartoffeln von den besseren Böden in der Hildesheimer Börde eignen sich sehr gut für diese lange Lagerung“, erläutert Peters und zeigt die speziellen Hallen, in denen die Knollen auch 365 Tage nach ihrer Ernte noch wie frisch aus der Erde aussehen.

„Wir lagern Kartoffeln je nach Sorte bei circa vier Grad Celsius“, sagt Peters. Dadurch bleiben sie lange frisch, lassen sich bei Bedarf schnell verpacken und von einem auf den anderen Tag ausliefern. „Nichts ist so spontan, wie der deutsche Lebensmitteleinzelhandel“, lautet seine Erfahrung. „Die Qualitäten der alten Ernte sind immer noch sehr gut“, freut er sich. Daher rechnet der Kartoffelexperte mit einer vorerst geringeren Nachfrage nach neuen Kartoffeln Damit nur einwandfreie und gesunde Kartoffeln abgepackt werden, hat das Unternehmen in opto-elektronische Sortieranlagen investiert, die Kartoffeln und Zwiebeln nach Größe, Gewicht, Pilzbefall und Keimung sortiert.

„Damit ist sichergestellt, dass nur die beste Qualität in die Tüte kommt“, ist Peters stolz auf die moderne Technik. Es werde möglichst alles verwertet, und nur faule Kartoffeln kämen am Ende in eine Biogasanlage. „Weil die Kunden auch bei Bio-Ware perfekte Qualitäten erwarten, landen 60 Prozent der Bio-Kartoffeln dort und nicht im Supermarkt. Das ist eine unglaubliche Lebensmittelverschwendung“, empört sich Peters. Zudem gibt er zu bedenken, dass ausländische Frühkartoffeln zum Beispiel nicht auf Nitratgehalte untersucht werden, heimische aber schon. „Die Qualität der regionalen Kartoffeln ist einzigartig“, ist er überzeugt. (LPD 36/2023)

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