Kalorienarme Sommerfrucht erobert heimische Felder und Herzen der Verbraucher

L P D – Sommerzeit heißt, endlich wieder heimisches Obst in der Sonne zu genießen, wenn sie wieder scheinen wird. Neben Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen gibt es mittlerweile auch Wassermelonen aus regionalem Anbau in Niedersachsen. Im Landkreis Wolfenbüttel baut Familie Vorlop außer Erdbeeren und Himbeeren bereits im vierten Jahr Wassermelonen an. Die ursprünglich aus Afrika stammende Nutzpflanze wächst im Freiland und benötigt kein künstlich zugeführtes Wasser, um zu gedeihen, da die Pflanzen ein großes Wurzelsystem ausbilden. „An einer Melonenpflanze können sich je nach Sorte zwischen zwei und fünf Melonen entwickeln und Dank der immer wärmer werdenden Sommer gedeihen bei uns mittlerweile tatsächlich Wassermelonen“, berichtet Henrike Vorlop, die als Tochter zeitweise im Betrieb mitarbeitet, ihre Erfahrungen mit den kalorienarmen Durstlöschern gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

„Weil das Kürbisgewächs sehr empfindlich gegenüber Kälte reagiert, dürfen die kleinen Pflanzen erst nach den Eisheiligen gepflanzt werden“, weiß die 22-jährige, die an der Hochschule Osnabrück Landwirtschaft studiert. Ab dann heißt es Aufpassen, damit die zarten Melonenpflanzen keinen Temperaturen unter zwölf Grad Celsius ausgesetzt sind. „Zur Not müssen wir sie dann mit Vlies abdecken“, erklärt Henrike Vorlop. Auf dem Ackerbaubetrieb der Familie wachsen die Exoten auf Dämmen, die mit schwarzer Folie überzogen sind, was eine schnellere Erwärmung des Bodens begünstigt und somit eine frühere Reife der Früchte. „Anders als Melonen aus Spanien oder Italien werden bei uns die großen runden Früchte erst ab Anfang August reif, denn hierzulande treiben erst die späten, langen und warmen Tage die Reife voran“, sagt Henrike Vorlop. Dafür sind die Melonen nicht nur süß, saftig und lecker, sondern saisonal und regional gewachsen und der Kunde leistet so seinen Beitrag zum Umweltschutz.

Innerhalb der vergangenen vier Jahre hat Familie Vorlop viel Erfahrungen rund um den Melonenanbau gesammelt. „Unsere ersten Früchte waren sehr aromatisch, vielen Kunden aber zu kernreich“, berichtet Henrike Vorlop, die zudem auch ihr Fachwissen als gelernte Gärtnerin Fachrichtung Obstbau einbringen kann. „Mittlerweile bauen wir ausschließlich kernarme Sorten an. Die Zustimmung ist spürbar“, freut sie sich über die gute Nachfrage. Jeden Samstag fährt sie ab Melonenreife jeden Samstag auf den Wochenmarkt nach Wolfenbüttel und beglückt die Kunden mit zuckersüßen und aromatischen Melonen – made in Niedersachsen. „Am Anfang konnten die Kunden gar nicht glauben, dass die Melonen tatsächlich aus der Region stammen, aber mit Fotos von der Ernte konnte ich sie dann überzeugen. Dann waren sie einfach nur noch begeistert“, erzählt die junge Obstbäuerin. (LPD 59/2023)

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