DBV-Veredlungstag in Cloppenburg mit mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern

L P DVor mehr als 200 Berufs- und Fachkollegen hat Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers beim Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Cloppenburg der Branche Mut gemacht: „Wir dürfen nicht nur immer auf die Politik schauen. Wir müssen uns auf das verlassen, was wir selbst in den Händen haben, was wir selbst erarbeitet haben, zum Beispiel die Initiative Tierwohl oder das QS-System. Dann hat die Schweinehaltung auch hierzulande eine Zukunft!“

Unter dem Applaus des Auditoriums fuhr Ehlers fort: „Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können. Viele junge Leute lieben den Beruf und wollen was bewegen. Veränderungen machen Lust auf mehr; wir müssen Chancen und Nischen erkennen, positive Geschichten erzählen über unsere Tierhaltung.“ Um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu sichern, forderte Jörn Ehlers erneut eine verbindliche Herkunftskennzeichnung und eine Unterstützung der Haltungsstufen 3 und 4 seitens des Lebensmitteileinzelhandels (LEH).

Insgesamt ist in der hochkarätig besetzten Veranstaltung in der Stadthalle Cloppenburg deutlich geworden, dass die „Preise gut“, aber die „Stimmung schlecht“ ist. Obwohl wieder mehr Geld für Schweinefleisch erzielt wird, beklagen die Landwirtinnen und Landwirte fehlende verlässliche Signale aus der Politik. Dabei hat der Präsident des DBV, Joachim Rukwied, vor einem weiteren Rückgang der Tierhaltung in Deutschland gewarnt. Die Politik müsse dafür sorgen, dass die Landwirte den Mehraufwand für bessere Haltungsformen auch vergütet bekommen, so Rukwied.

DBV-Vizepräsident Hubertus Beringmeier erinnerte daran, dass sich ein Straucheln in der auf die gesamte Wertschöpfungskette und auf die Wirtschaft im ländlichen Raum auswirke. Zehntausende Arbeitsplätze seien gefährdet. Die Rückkehr zu sachorientierter, wissenschaftlich basierter Politik sei zwingend erforderlich.

Enno Garbade, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung beim Landvolk Niedersachsen, zog ein kritisches Resümee der aktuellen Lage: „Mit dem Ende der Borchert-Kommission ist klar geworden, dass wir uns auf die Politik nicht verlassen können. Und auch diese Diskussion hat gezeigt, dass man nur bei klaren Perspektiven und soliden Angeboten der Marktpartner in die höheren Tierwohlstandards investieren sollte.“ (LPD 82/2023)

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