ZukunftsBauer Dierk Brandt aus Schneehage hat seinen Hof vielseitig aufgestellt

L P D – „Ich bin ZukunftsBauer, weil wir unseren Hof über die Direktvermarktung weiterentwickelt haben“, sagt Dierk Brandt, der seinen klassischen Veredlungsbetrieb mit Ackerbau und Ferkelaufzucht seit 2016 mit Obstbäumen und Hühnermobilen auf zusätzliche Standbeine gestellt hat. „Als ich den Hof 2014 von meinem Vater übernommen habe, stand die Frage im Raum, ob wir über eine Vergrößerung wachsen können oder über eine Nische“, erläutert der 34-Jährige den Entscheidungsprozess. Alles so zu lassen, wie es war, wäre der bequemere Weg gewesen – leben hätte die Familie davon jedoch nicht können. Auch nach der Erweiterung war Seniorchef Jürgen daher noch auf einem anderen Hof angestellt.

„Für die Direktvermarktung braucht man einen langen Atem“, hat Brandt festgestellt, der den Hof gemeinsam mit seiner Ehefrau Carina führt. Bis das Logo und die Verkaufsstel-len in der Gegend bekannt genug gewesen seien, habe es Jahre gedauert. Einen großen Schub habe dabei die Teilnahme am Tag des offenen Hofes im Jahr 2022 gebracht. „Das Interesse an der Landwirtschaft ist da“, freut er sich über den großen Zulauf, den die Ver-anstaltung erfahren hat. Seit zwei Jahren ist nun auch sein Vater wieder mit vier weiteren Arbeitskräften in Teil- oder Vollzeit auf dem Hof beschäftigt. Im Sommer werden sie von bis zu 50 Erntehelfern unterstützt. Sie ernten dann von A wie Apfel über H wie Heidelbeere und K wie Kirsche bis Z wie Zwetsche alles, was in den Plantagen auf etwa 15 Hektar wächst.

Drei Hühnermobile mit insgesamt 4.500 Tieren ergänzen die vielseitige Betriebsstruktur und bereichern das Angebot im Selbstbedienungs-Verkaufscontainer am Hoftor. „Wir vermarkten bis auf die Heidelbeeren alles direkt an den Verbraucher oder an den Le-bensmitteleinzelhandel im Umkreis von 15 Kilometern“, stellt Brandt ein wichtiges Merkmal seines Konzepts heraus. Den Aufwand dafür hätten er und seine Frau anfangs unterschätzt, vor allem der Preisdruck durch die Heidelbeeren aus Osteuropa sei groß. „Durch die hohen Lohnkosten in Deutschland ist das ein schwieriges Geschäft“, erläutert er. Nur durch die Direktvermarktung bleibe die Wertschöpfung im Betrieb.

Obwohl die Basis des Hofes immer noch der Anbau von Getreide, Raps, Sonnenblumen und Mais für Biogas sowie die 1.250 Ferkelaufzuchtplätze sind, liegt der Arbeitsschwer-punkt längst im Obstbau. Das Wissen darüber hat Brandt sich in zahlreichen Fortbildun-gen des Obstbauversuchsrings an der Esteburg oder per „learning by doing“ angeeignet. Denn gelernt hat er ursprünglich Landwirtschaft und nicht Obstbau. „Wir ZukunftsBauern haben Biss und gehen die Herausforderungen der Zukunft an“, fasst er seinen Berufsethos im Video zusammen, das das Landvolk Niedersachsen zur Imagekampagne zum „Zu-kunftsbauer“ unter https://www.youtube.com/watch?v=APUBkB7QJ6c veröffentlicht hat. Weitere Informationen und Videos stehen unter https://www.zukunftsbauer-niedersachsen.de/ bereit. (LPD 92/2023)

Wiebke Molsen

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