Wegweisendes Celler Pilotprojekt „Wasserrückhalte- und Grabenmanagement“

L P DIn einem ausführlich vorbereiteten Pilot- und Demonstrationsprojekt zum „Wasserrückhalte- und Grabenmanagement“ untersucht der Oberverband Feldberegnung Celle die Möglichkeiten und Grenzen einer an den Klimawandel angepassten Landschaftsentwässerung in ländlichen, sommertrockenen Regionen der niedersächsischen Geest. „Durch den Klimawandel ergeben sich Veränderungen der Niederschläge, und die Temperatur steigt, so dass Auswirkungen in der Grundwasser-Neubildung und somit in den Grundwasserständen und im Oberflächen-Abfluss zu erwarten sind“, erläutert Verbandsvorsitzender Cord Otte. Ziel des Celler Projektes sei es, diese Auswirkungen möglichst zu kompensieren und so einen tatsächlichen, aber auch einen strategischen Beitrag zur Klimaanpassung zu leisten.

„Damit wird einerseits der Wasserhaushalt in der Landschaft gestützt und andererseits der für Grundwasserentnahmen verfügbare Vorrat erhöht“, sagt der Landwirt aus Bergen. Eine gezielte und eigenverantwortliche Bewirtschaftung der Rückhalteeinrichtungen mache es den Grabengemeinschaften möglich, aktiv die Grundwasserkörper zu entlasten und sich somit an den Klimawandel anzupassen.

In lokalen Kooperationen aus Land- und Forstwirtschaft, Wasser- und Bodenverbänden, Flächeneigentümern, Genehmigungsbehörden und anderen Akteuren, werden in dem Projekt geeignete Gebiete identifiziert. Das Interesse der betroffenen Anlieger, also in der Regel der Bauern, basiert auf der stärker wahrgenommenen Trockenheit, unter der Wälder und landwirtschaftlich genutzte Flächen zunehmend leiden.

Wegen des trockenen Klimas und seiner leichten Böden entwickelte sich Ostniedersachsen und damit auch der Landkreis Celle seit vielen Jahrzehnten parallel zur Technisierung der Landwirtschaft zu einer intensiven Beregnungsregion. Durch das Pilotprojekt werden die konkreten örtlichen Zusammenhänge von Oberflächenabfluss, Grundwasserneubildung und Verdunstung transparent gemacht. Es wird gezeigt, wie mit einfachen technischen Mitteln den Änderungen, die sich aus dem Klimawandel ergeben, entgegengesteuert werden kann. Geplant sind dafür eine Vielzahl von kleinen Maßnahmen in den Grabensystemen.

Cord Otte: „Das Projekt soll ein Leuchtturm sein. Wir erhoffen uns viele Erkenntnisse, damit wir Impulse geben können für möglichst viele weitere Maßnahmen.“ Zum Ende des Projekts werden in einem Leitfaden, der sich insbesondere an Wasser- und Bodenverbände sowie Bewirtschafter entwässerter Flächen wendet, die Erfahrungen zusammengefasst. (LPD 27/2022)

Ansprechpartnerin für diesen Artikel

Sonja Markgraf

Pressesprecherin

Tel.: 0511 36704-31

E-Mail-Kontakt