Agrarsoziale Gesellschaft informiert online bis zum 12. Juli zu gutem Leben im Dorf
L P D – Seinen Ruhestand später auf dem Land verbringen, raus aus der Stadt, ab aufs Land und Ruhe sowie Freiraum genießen. Das wünschen sich viele Städter. Aber auch Dorfbewohner möchten gerne in ihrer gewohnten Umgebung alt werden. Doch geht das überhaupt? „Modelle für Wohnen älterer Menschen auf dem Land – selbstbestimmt, gemeinschaftlich, generationenübergreifend“ heißt eine Online-Veranstaltungsreihe der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) mit Sitz in Göttingen, die diese Fragen an fünf Terminen auf den Grund geht, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Selbstbestimmtes, gemeinschaftliches Wohnen älterer Menschen im ländlichen Raum hat sich in den vergangenen Jahrzehnten etabliert. Die Gründe sind vielfältig: Während es den einen darum geht, nicht alleine und möglichst in bekannten, gewachsenen Strukturen alt zu werden, ist anderen das soziale Miteinander, die Überschaubarkeit der Einrichtung, eine gegenseitige Unterstützung oder eine frei wählbare, abgestufte ambulante Betreuung vor Ort wichtig. Nachbarschaftshilfe wird großgeschrieben, generationenübergreifend, Jung hilft Alt. Ob Unterstützung im Alltag via App oder gemeinschaftliches Wohnprojekt: Was oftmals schon im privaten Bereich erfolgt, indem sich ältere, alleinstehende Personen ganze Familien mit ins Haus holen, kann auch im großen Stil erfolgen.
Für ländliche Kommunen stellt zudem das Angebot barrierefreier Wohnungen und von Unterstützungsstrukturen im Ort eine wichtige Notwendigkeit zur Sicherung der Daseinsvorsorge dar. „Die Umnutzung oder eine Nachnutzung vielerorts vorhandener, leerstehender Gebäude sind wichtig, um die ortsbildprägende, landwirtschaftliche Bausubstanz zu erhalten und in Wert zu setzen“, erklärt Michael Busch von der ASG. „Mit unserer Veranstaltung wollen wir eine Reihe von Aspekten beleuchten, wollen Fachbeiträge und Berichte aus der Praxis hören und gemeinsam ins Gespräch kommen, denn gerade bei baulichen, finanziellen und rechtlichen Fragestellungen gibt es einen großen Informations- und Austauschbedarf“, führt Busch aus und verweist auf den Bau des „Seniorenquartier Alte Schmiede“ in Ottenstein, wo neben einem Multifunktionshaus ein umfangreiches Angebot aus neuen Wohn-, Betreuungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die ältere Bevölkerung entstanden ist.
Die Veranstaltung richtet sich an Besitzer von alter, ländlicher Bausubstanz, an potenzielle Gründer gemeinschaftlicher Wohnprojekte, an Interessierte aus ländlichen Kommunen, Vereinen und der Regionalentwicklung sowie an weitere engagierte Menschen. Infos zur Veranstaltung, die bis zum 12. Juli geht, unter www.asg-goe.de (LPD 39/2022)