Ausbildungsportrait Forstwirt/in – Bewerbungen bis 14. Oktober möglich
L P D – „Am Ende des Tages sehen, was man geschafft hat“ – das ist für Forstwirtschaftsmeister Tristan Kittlaus der größte Vorteil seines Berufs. Egal, ob bei der Holzernte, bei Neuanpflanzungen oder bei Pflegemaßnahmen – der Beruf sei zwar körperlich anstrengend, aber auch sehr erfüllend und sinnstiftend. „Für mich war das ein absoluter Glücksgriff, dass ich damals den Ausbildungsplatz bekommen habe“, erinnert er sich. Bereits die Kindheit im Leinebergland, in der er im Wald Buden gebaut, Wanderungen unternommen oder Pilze gesammelt hat, habe bei ihm die Liebe zur Natur entfacht. „Später hat mein Opa Brennholz gemacht – da habe ich mir gerne eine Mark dazuverdient“, sagt der 43-Jährige vom Niedersächsischen Forstamt Grünenplan schmunzelnd.
Auch von seinen Auszubildenden erwartet Kittlaus eine gewisse Verbundenheit zur Natur. „Viele interessierte Schülerinnen und Schüler absolvieren in den Schulferien ein Praktikum, um sich mit dem Berufsbild Forstwirt/in genau auseinanderzusetzen“, freut er sich über motivierten Nachwuchs, der weiß, was auf ihn zukommt. Neben der fordernden Arbeit ist es auch das Wetter, das den Beruf prägt. Denn die Arbeit findet sommers wie winters grundsätzlich draußen statt. „Forstwirt ist kein Bürojob“, stellt Kittlaus klar. Die Auszubildenden sollten daher Freude an der Arbeit im Freien sowie handwerkliches und technisches Geschick mitbringen.
Eine wichtige persönliche Eigenschaft angehender Forstwirte ist zudem das Verantwortungsbewusstsein – insbesondere im Umgang mit Motorsägen und schweren Maschinen. Denn neben der Pflanzung und Pflege von Waldbeständen lernen Auszubildende, wie man Holz fachgerecht erntet, den Wald vor Schädlingen schützt sowie Maschinen bedient und wartet. Auch der Naturschutz spielt eine zentrale Rolle – etwa durch Maßnahmen zur Pflege von Biotopen oder zur Gestaltung von Rückzugsorten für gefährdete Tierarten.
„Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre, kann mit entsprechender Vorbildung – wie zum Beispiel dem Abitur – auf zwei Jahre verkürzt werden“, erläutert Kittlaus, der die Verantwortung für sechs Auszubildende trägt – zwei je Ausbildungsjahr. Genau wie die anderen Ausbilderinnen und Ausbilder der insgesamt 14 Forstämter, die bei den Niedersächsischen Landesforsten ausbilden. Die Ausbildung ist dual – sie erfolgt Ausbildungsbetrieb und wird ergänzt durch Berufsschulunterricht. In Niedersachsen findet der Unterricht in Blockform im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum Münchehof in Südniedersachsen statt. Ergänzend kommen überbetriebliche Lehrgänge hinzu, bei denen spezielle Techniken und der Umgang mit modernen Maschinen vermittelt werden.
2024 waren laut Landesamt für Statistik 140 Auszubildende in niedersächsischen Forstämtern beschäftigt. Damit ist sind die Ausbildungszahlen zum/zur Forstwirt/in im Vergleich zu den Vorjahren leicht angestiegen. Für Unentschlossene hält der Verein i.m.a – information.medien.agrar e.V. landwirtschaftliche Kurzinformationen aus der 3-Minuten-Info-Reihe als erste Orientierung bei der Berufswahl bereit. Weitere Informationen zu den 12 grünen Berufen in Niedersachsen und freie Ausbildungsplätze sind unter talente-gesucht.de oder www.krassgruen.de abrufbar.
Interessierte für das Ausbildungsjahr 2026 können ihre Bewerbungen noch bis zum 14. Oktober bei den Niedersächsischen Landesforsten einreichen. Dann folgen ein Einstellungstest sowie ein Vorstellungsgespräch. Der „Lohn“ folgt nach drei Ausbildungsjahren: „Die Absolventen haben sehr gute Aussichten, einen Job zu finden“, beschreibt Kittlaus die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt. Wer die Natur liebt, gerne zupackt und Verantwortung übernimmt, finde im Beruf des/der Forstwirt/in eine abwechslungsreiche und zukunftsfähige Ausbildung und berufliche Tätigkeit. (LPD 67/2025)

