Landvolk regt ‚Arbeitsgruppe zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen‘ an

L P D – Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Niedersachsen im Jahr 2022 hat gezeigt, welche (teils unerwarteten) Probleme entstanden sind. „Wie bereits zu ‚Friedenszeiten‘ in Szenarien geübt, kommt die gesamte Produktionskette zum Erliegen, wenn Schlachttiere aus Restriktionsgebieten nicht vermarktet werden können“, erläutert Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers, der selbst Schweinehalter im Landkreis Verden ist, aus Anlass aktueller Fachgespräche zur Tierseuchenthematik.

„Die Landwirte in den Restriktionszonen unterliegen unverschuldet behördlich angeordneten Maßnahmen. Diese bringen erhebliche Vermarktungsschwierigkeiten für Schweine mit sich.“ Ehlers ist „äußerst unglücklich“ über die bis dato geltende EU-Rechtslage sowie die geringe Kooperationsbereitschaft in Teilen der Schlacht- und Verarbeitungsbranche und dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH).

Einzelne Betriebe in den Restriktionsgebieten haben bereits aufgegeben, weil ihnen keine Entschädigungszahlungen zustehen, so sie nicht direkt von der ASP betroffen waren. Vor diesem Hintergrund setzt sich das Landvolk Niedersachsen für eine deutliche Verkürzung der Dauer der Sperrzonen (Ziel: 30 Tage) ein. Ein staatliches Ankaufprogramm und die Entschädigung der betroffenen Tierhalter sind weitere Forderungen des Verbandes, um Betriebsaufgaben beim nächsten Ausbruch der Seuche zu vermeiden.

„Schweinehalter in Restriktionszonen können ihre Tiere nicht oder nur mit enormen Mindererlösen vermarkten und tragen die Kosten bisher allein“, sagt Georg Meiners, Vorsitzender im Tierseuchenausschuss des Landvolks Niedersachsen. „Ertragsschaden-Versicherungen sind daher dringend anzuraten“, so der Landwirt aus dem Emsland.

„Trotz guter Zusammenarbeit mit den Landes- und Veterinärbehörden vor Ort ist die Situation nicht zufriedenstellend“, fasst Jörn Ehlers zusammen. „Unter den momentanen Gegebenheiten ist die nächste Krise sicher. Wir brauchen deshalb dringend die Unterstützung der Politik.“ Dringend erforderlich sei die Gründung einer ‚Arbeitsgruppe zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der ASP‘ unter der Leitung des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums. (LPD 25/2023)

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