Steigende Energiekosten und die Suche nach Lösungen sind ein viel diskutiertes Thema. Dabei spielen Energiekosten in der Arbeitserledigung im Ackerbau bereits seit Jahren eine entscheidende Rolle. In Betriebsvergleichen fällt die große Spannweite in den einzelnen Kostenpunkten, unter anderem bei Energie und Diesel, auf. Ursachen dafür können vielfältig sein. Hof-Feld-Entfernung, Flächenstruktur, Einsatz energieeffizienter oder veralteter Technik, Maschinen- und Geräteeinstellung, Reifendruck, Fahrverhalten, Balllastierung oder die Wartung der Maschinen spielen eine Rolle.
Um sich dem Thema Dieselverbrauch zu widmen fand am 03.11. ein Seminar auf dem Betrieb von Klaus Peter von der Wroge in Bad Fallingbostel statt. Als Referent konnten wir für die eintägige Fortbildung Herrn Ulrich Lossie von der Deula gewinnen. 20 Teilnehmer ließen sich in der Theorie und im Praxisteil des Seminars rund ums Dieselsparen fortbilden. Ulrich Lossie sprach dabei zahlreiche Ansatzpunkte zum Dieselsparen an. So sei bereits beim Kauf eines Schleppers der Blick auf den Dieselverbrauch wichtig. Als Kennzahl nannte er einen Verbrauch von 200-250 g Diesel/kW Motorleistung. Hier zeige sich bereits die Spannweite im Kraftstoffverbrauch verschiedener Schlepper.
Bei einer Lebensdauer auf den Betrieben von teilweise über 10 Jahren auf dem Betrieb ergeben sich bei einer Schlepperstundenanzahl von 1.000 Std/Jahr, einem Dieselverbrauch von 20 Litern/Std und einem Dieselpreis von 1,7 €/l netto, ca. 34.000 € Dieselkosten/Jahr für den Schlepper. Dieses dann hochgerechnet auf die Gesamtlaufzeit des Schleppers ergibt sich eine stolze Summe. Hier macht es auf jeden Fall Sinn bereits beim Maschinenkauf auf den Dieselverbrauch zu achten. Dieser kann durchaus auch selber im Praxiseinsatz im direkten Vergleich mit anderen Schleppern verglichen werden.
Während des Seminars wurde zahlreiche Praxisbeispiele und Ansatzmöglichkeiten genannt um Kraftstoff einzusparen. Die Gruppe von 20 Teilnehmern brachte sich im Seminar dabei aktiv ein, sodass ein praxisnaher Austausch möglich war. Viele der angesprochenen Punkte während der Fortbildung regten zum Nachdenken und Ansetzen beim Dieselsparen an. Dazu bedarf es zunächst der Kenntnis über den tatsächlichen Dieselverbrauch der vorhandenen Technik bei verschiedenen Einsatzschwerpunkten, um das betrieblich vorhandene Einsparpotenzial zu erreichen. Einige Betriebe achten dabei auch schon auf den richtigen Reifendruck, die Ballastierung oder haben technische Hilfsmittel wie Parallelfahrsysteme.
Herzlichen Dank an Klaus Peter von der Wroge für die zur Verfügung gestellte Technik, die Räumlichkeit und die Unterstützung durch die Mitarbeiter während des Seminars. Ein Dank gilt auch der Agravis aus Walsrode für die Beteiligung an der Verpflegung der Teilnehmer während der Veranstaltung.