Politik und Marktgeschehen im Mittelpunkt des DNZ-Verbandstages in Ahlem

L P D – In Kürze beginnt die Zuckerrübenernte, und parallel starten die Fabriken mit der Verarbeitung. Im Vergleich zum Vorjahr rechnet der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) mit überdurchschnittlich guten Zuckererträgen. „Die zuletzt flächendeckenden Niederschläge verbunden mit sommerlichen Temperaturen haben zu einer erfreulichen Entwicklung der Pflanzen geführt“, erklärte DNZ-Geschäftsführer Dr. Heinrich-Hubertus Helmke anlässlich des Verbandstages, zum dem am Mittwoch rund 150 Vertreter aus vielen Rübenanbauregionen nach Hannover-Ahlem angereist waren.

In den Räumlichkeiten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) lenkte Verbandsvorsitzender Eckhard Hinrichs den Blick auf die Herausforderungen beim Klimaschutz und betonte die bereits erzielten Erfolge: „Beim Anbau von Zuckerrüben wurden große Fortschritte gemacht. Heute ist zum Beispiel weniger als die halbe Menge an Stickstoff-Dünger notwendig als noch vor 50 Jahren.“ Und im selben Zeitraum hätten sich die Zucker-Erträge mehr als verdoppelt. Auch der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln sei durch moderne Anwendungstechniken stabil geblieben, „und das auf vergleichsweise niedrigem Niveau“, sagt Hinrichs.

Der DNZ-Vorsitzende appellierte an die Politik, auch für die Zuckerrübenanbauer verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Ökologischer und konventioneller Anbau dürften dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden. Zwar habe sich die Zuckerrübe durch Fortschritte in der Züchtung und Sorten mit besseren Leistungen und Resistenzen gegen Schad­erreger auf dem Markt behaupten können, aber die Möglichkeiten für weitere Optimierungen seien begrenzt und die Entwicklung alternativer Technologien benötige Zeit. „Ich fordere Fairplay für die Zuckerrübe“, fasste Hinrichs seine Ausführungen zusammen.

Auf die bald beginnende Erntekampagne blickt nicht nur der Verband mit Zuversicht, sondern auch Dr. Lars Gorissen, Vorstandsvorsitzender der Nordzucker AG: „Die guten Markt­aussichten bescheren uns gute Zuckerpreise.“ Dies wirke sich auch positiv auf die Rübenpreise aus. Um Erträge und Effizienz auf den Feldern auch künftig weiter steigern zu können, hält Gorissen den Einsatz von digitalen Tools künftig für unerlässlich: „Diese müssen einfach zu nutzen sein, dem Anbauer einen Vorteil bringen und Schnittstellen vereinfachen, so dass die Erzeugung lückenlos dokumentiert werden kann.“ (LPD 66/2023)

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