Nitratkonzentration ist im Sickerwasser in Niedersachsen so niedrig wie noch nie

L P D – „Die Landwirtschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht. Die Politik ist jetzt gefordert, den Landwirten in roten Gebieten umgehend wieder Erleichterungen zu gewähren“, sagt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies zu den jetzt vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) veröffentlichten Ergebnissen des Basis-Emissionsmonitorings, wonach die Nitratkonzentration im Sickerwasser in Niedersachsen so niedrig wie noch nie ist seit Beginn der Berechnungen in den 1950er Jahren. Während laut LBEG im landesweiten Durchschnitt noch vor acht Jahren die berechnete Nitratkonzentration bei 58 Milligramm je Liter (mg/l) Sickerwasser lag, betrug der Wert 2023 nur noch 17 mg/l. Bezogen auf Ackerflächen, die als besonders nitrataustragsfährdet gelten, sank der landesweite Durchschnitt noch stärker von 115 auf 27 mg/l Sickerwasser. Das Sickerwasser trägt im Wesentlichen zur Grundwasserneubildung und damit zur Regeneration der Grundwasservorräte bei.

Die Landwirtschaft geht deutlich effizienter mit Stickstoff beim Düngen von Äckern um; der Einsatz von Stickstoff-Mineraldünger hat sich in den vergangenen zehn Jahren sogar nahezu halbiert. Auch in der Tierhaltung konnte der Nährstoffanfall durch den züchterischen und technischen Fortschritt reduziert werden. Der Schwellenwert für die Nitratkonzentration im Sickerwasser wird in keinem Grundwasserkörper mehr überschritten.

Vor dem Hintergrund dieser erfreulichen Entwicklung sieht Hennies die Bundespolitik in der Pflicht, schnellstmöglich die zusätzliche Pflicht zur Stoffstrombilanzierung abzuschaffen und die seit langem geforderte Änderung der Düngeverordnung hin zu einer Verursachergerechtigkeit umzusetzen, die die Entwicklungen der letzten acht Jahre beim Einsatz von Düngemitteln berücksichtigt. „Die Landwirtschaft kann nicht noch 10 bis 20 Jahre warten, bis diese Veränderungen in dem viel zu dünnen und teilweise technisch mangelhaften Messstellennetz wiedergefunden werden“, führt Hennies aus.

Vom Land Niedersachsen fordert er umgehende Entlastungen bei der Grünland-Bewirtschaftung in den roten Gebieten und bei den Dokumentationspflichten. „Als Erstes muss die Pflicht zur Meldung der schlagbezogenen Aufzeichnungen über die ausgebrachten Düngemengen und die Weidehaltung im Meldesystem „ENNI“ abgeschafft werden. Der Aufwand für die tagesgenaue Meldung der einzelnen Düngegaben bzw. des Weideauftriebs ist außerordentlich hoch und ohne Erkenntnisgewinn für die Düngebehörde“, erläutert der Landvolkpräsident und fordert: „Diese Vorschrift sollte aus der Landesmeldepflichtenverordnung gestrichen werden.“

In der Pressemitteilung des LBEG ist der Link zum Stickstoff-Flächenbilanzsaldo aus der Landwirtschaft auf Gemeindeebene und die potenzielle Nitratkonzentration im Sickerwasser mit den Vergleichsdaten von 2016 und 2023 zu finden unter https://www.lbeg.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/lbeg-veroffentlicht-ergebnisse-des-basis-emissionsmonitorings-nitratkonzentration-im-sickerwasser-nimmt-drastisch-ab-237162.html. (LPD 86/2024)

Quelle Grafik: LBEG

Sonja Markgraf

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