Mehrere hundert Teilnehmer aus Niedersachsen sind mit Kuttern und Bussen angereist

L P DNicht nur viele landwirtschaftlich arbeitende Betriebe, sondern auch die niedersächsischen Fischer sehen derzeit ihre Existenzen bedroht. Grund ist das seitens der EU drohende Schleppnetzverbot in Bodennähe in den Meeresschutzgebieten bis 2030. Der Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins (LHV) für Ostfriesland, Manfred Tannen, der auch Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen ist, zeigt sich „tief besorgt“ angesichts der absehbar „verheerenden Folgen für die ostfriesischen Krabbenfischer“. Für den Milchviehhalter aus Bensersiel zeigen sich klar erkennbare Parallelen zur Diskussion um die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln.

Für Tannen ist die Fischerei ein schützenswertes Kulturgut, das in familiengeführter Tradition seit Jahrhunderten aufrechterhalten wird. Er habe das Gefühl, so der Landvolk-Vizepräsident, dass es in Brüssel dafür und für die bisherigen Bemühungen zu mehr Nachhaltigkeit seitens der Küstenfischer und auch der Landwirte zu wenig Wertschätzung gebe. „Das ist weder lösungs- noch zukunftsorientiert und keinesfalls wirtschaftlich gedacht“, moniert Tannen. „Jetzt sind unsere politischen Vertreter auf allen Ebenen gefragt, diese Sorgen und Nöte in Brüssel zu spiegeln.“

Wegen des geplanten Verbots der Fischerei mit bodenberührenden Netzen fürchten Fischer an der gesamten deutschen Nordseeküste das Aus ihrer Betriebe. Bei der Agrarministerkonferenz (AMK) in Büsum, die noch bis einschließlich 25. März in dem schleswig-holsteinischen Touristenort tagt, gibt es deshalb lautstarke Proteste. Auch Dutzende Fischer aus Niedersachsen wollen – teils mit ihren Kuttern – ihren Unmut zeigen. Kollegen aus Dänemark und den Niederlanden sind ebenfalls dabei.

Aus dem ostfriesischen Fischerort Greetsiel haben sich 15 Kutter auf den Seeweg nach Büsum gemacht. Weitere kommen aus Accumersiel, Ditzum, Neuharlingersiel, Cuxhaven, Norddeich und Fedderwardersiel. Zusammen mit den Familien, die mit dem Bus anreisen, sind mehrere hundert Teilnehmer aus Niedersachsen dabei. Erste Signale der Konferenz der Agrarminister von Bund und Ländern lassen die Fischer hoffen, dass sich die Politikerinnen und Politiker zumindest für eine Anpassung der EU-Pläne einsetzen werden. (LPD 24/2023)

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