Landvolk zieht positives Fazit zum Parlamentarischen Abend / Lösungen gemeinsam entwickeln
L P D – Mit großer Resonanz hat das Landvolk Niedersachsen am Dienstagabend (23. September) seinen Parlamentarischen Abend zur Tierhaltung im „Résidence Palace – International Press Centre“ in Brüssel veranstaltet. Rund 60 geladene Gäste aus Politik, Verwaltung und Verbänden folgten der Einladung des niedersächsischen Bauernverbandes und nutzten die Gelegenheit zum Dialog. „Es war gut und richtig, dass wir vor Ort in Brüssel waren“, resümierte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies. Gerade jetzt, wo auf EU-Ebene zahlreiche Entscheidungen zur Zukunft der Landwirtschaft anstehen, sei der direkte Dialog unverzichtbar. „Uns war es besonders wichtig, die große Bedeutung der Tierhaltung für Niedersachsen und Deutschland deutlich zu machen“, sagte Hennies. Der dreitägige Aufenthalt der Delegation habe wertvolle Impulse für die weitere Arbeit gebracht.
Ein zentrales Thema des Abends waren die Ergebnisse der Landvolk-Umfrage zur Initiative tierischGUT aus Niedersachsen. Mit klaren Zahlen und Fakten machten Hennies und die Vize-Präsidenten Jörn Ehlers, Hubertus Berges und Frank Kohlenberg deutlich, warum sich viele Tierhalter derzeit mit Investitionen zurückhalten. „Wir haben unsere Position zu Eingriffen in Märkte und Mengen verdeutlicht – und gezeigt, dass zusätzliche Unsicherheiten fatale Folgen hätten“, betonte Hennies.
Die Rückmeldungen der Parlamentarier waren eindeutig: Sie schätzen den direkten Austausch mit der Praxis, den sie in dieser Form nur selten erleben. „Es wurde uns gespiegelt, wie wichtig Eindrücke aus der Region und von den Betrieben sind. Diese unmittelbare Betroffenheit hilft den Politikern bei ihrer Arbeit enorm“, erklärte Vize-Präsident Ehlers. Besonders positiv sei aufgenommen worden, dass die gesamte Branche – von Landwirten bis zu den vor- und nachgelagerten Bereichen – in Brüssel geschlossen aufgetreten sei. „Das Signal war klar: Nicht nur der einzelne Bauer, sondern die ganze Wertschöpfungskette ist von politischen Entscheidungen betroffen“, sagte Hennies.
Gleichzeitig wurden auch Problemfelder benannt, die dringenden Handlungsbedarf erfordern. Vize-Präsident Frank Kohlenberg verwies dabei auf die Diskussionen um § 148/168 der Gemeinsamen Marktordnung (GMO). „Diese Regelungen brauchen wir Landwirte nicht – sie würden im Gegenteil massive Risiken für unsere Betriebe bergen. Hier steht mehr Geld auf dem Spiel, als zum Beispiel durch die Gemeinsame Agrarpolitik bisher an die Landwirte gezahlt wird. Das darf man nicht einfach durchwinken“, warnte Kohlenberg.
Aus den Gesprächen hierzu mit dem Europäischen Bauernverband und dem Europäischen Genossenschaftsverband konnte die niedersächsische Delegation für sich mitnehmen, dass sowohl der Wunsch nach Regulierungsabbau als auch die Ablehnung zusätzlicher Eingriffe in die Märkte Unterstützung findet.
Besonders die Sorgen um die Zukunft der Tierhaltung in Niedersachsen fanden bei EU-Abgeordneten verschiedener Fraktionen Gehör. „Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den offenen Austausch und die wertvollen Impulse“, erklärte Vize-Präsident Berges. „Nun muss dieses Verständnis in aktives Handeln umgesetzt werden. Wir bieten an, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die unseren Tierhalterinnen und Tierhaltern echte Perspektiven eröffnen.“ Das Landvolk zieht nach den intensiven Gesprächen ein klares Fazit: Die wiederholte Präsenz in Brüssel ist wichtig, um die Anliegen der Tierhalter deutlich zu machen und politische Lösungen auf europäischer Ebene mitzugestalten. „Wir bleiben dran, damit die Forderungen unserer Landwirte gehört und umgesetzt werden“, betonte Präsident Hennies. (LPD 73/2025)
