Wintergerste und Roggen folgen / Triticale für Landwirte hingegen weniger attraktiv

L P DDie Bedingungen für die Aussaat des Wintergetreides waren vielerorts in Niedersachsen sehr gut. „Aus Ost-Niedersachsen wird von gut strukturierten, abgesetzten Saatbetten berichtet“, erklärt Tom-Pascal Pielhop, Referent für Pflanzen beim Landvolk Niedersachsen gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Insgesamt habe es allerdings in den vergangenen Monaten in Niedersachsen zu wenig geregnet. Vor allem in der Mitte des Landes fiel vergleichsweise wenig Niederschlag. „Zusätzlich lagen die durchschnittlichen Temperaturen in den vergangenen Monaten etwas zu hoch. Das milde Wetter sorgte insgesamt zu einem starken Auflaufen aller relevanten Kulturen“, führt Pielhop aus.

So sei der Raps mancherorts durch die Trockenheit schwach aufgelaufen, habe aber aufgrund einiger stärkerer Niederschläge regional schnell aufgeholt. „Das Wintergetreide ist in den ersten Wochen ebenfalls stark gewachsen und steht teilweise schon etwas zu hoch“, erklärt der Pflanzenexperte des Landvolks Niedersachsen. Das führte dazu, dass einige Getreide- bzw. Raps-Kulturen daher schon die ersten Gaben Pflanzenschutzmittel erhalten haben. Der ausgebliebene Niederschlag trug gebietsweise schon zum Vertrocknen der Gerste bei, berichtet Pielhop weiter. Zu Beginn der Frostperiode waren somit viele Kulturen sehr weit in der Entwicklung, sodass befürchtet werden muss, dass die Minustemperaturen einigen empfindlichen Kulturen geschadet haben werden.

In Niedersachsen säten die Landwirte vor allem gerne Raps aus. „Dieser liegt weiter im Trend. Auf 109.411 Hektar (ha) wird die Rapsfläche für 2023 angegeben. Das sind 16,8 Prozent mehr als im Vorjahr“, erklärt Tom-Pascal Pielhop. Wintergerste und Roggen legen um 8,5 Prozent bzw. 10,5 Prozent Fläche zu, sodass sie auf 148.154 ha bzw. 156.975 ha ausgesät wurden. „Beim Winterweizen ist nur ein schwacher Flächenzuwachs zu sehen: Mit einem Plus von 0,8 Prozent wird er auf 366.964 ha auf Niedersachsens Feldern wachsen. Deutlich weniger gesät wurde Triticale. Die Kreuzung aus Weizen und Roggen hat fast zehn Prozent verloren und wurde statt auf 53.619 ha im Vorjahr nur auf 48.478 ha ausgesät.

Auch deutschlandweit zeigt sich der steigende Anbau von Winterraps mit einer Zunahme von 81.900 ha – ein Plus von 7,6 Prozent. Winterweizen wurde auf 2,8 Mio. ha angebaut. Das sind 1,9 Prozent (55.600 ha) weniger als bei der Ernte 2022. Roggen steigt in der Fläche mit 4,3 Prozent auf 612.900 ha. Auch die Wintergerste verzeichnet eine steigende Anbaufläche um 5,1 Prozent bzw. plus 61.800 ha auf 1,3 Mio. ha. Verlierer ist auch hier die Triticale, die auf 304.900 ha angebaut wurde, was einem Minus von 19.300 ha bzw. minus 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. (LPD 01/2023)

Ansprechpartnerin für diesen Artikel

Silke Breustedt-Muschalla

Redakteurin

Tel.: 0511 36704-83

E-Mail-Kontakt