Hennies spricht auf Kundgebung zur Agrarministerkonferenz (AMK) in Büsum

L P D – Mehr als zwei Dutzend aktuelle Themen wollen die Agrarministerinnen und -minister der Länder während ihrer Konferenz in Büsum, Schleswig-Holstein, in dieser Woche bearbeiten. Begleitend zur Veranstaltung ist für Donnerstag eine Kundgebung geplant, bei der auch Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies in seiner Funktion als Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) spricht. „Mir liegen dort drei Bereiche besonders am Herzen“, sagt der Niedersachse: „Umbau statt Abbau in der Tierhaltung, die Gänsefraß-Problematik und der Themenkomplex ‚Wiedervernässung der Moore‘.“

Beim gesellschaftlich geforderten und von den Bauern grundsätzlich mitgetragenen Umbau der Tierhaltung fordert Hennies deutliche Nachbesserungen bei der Tierhaltungskennzeichnung, dem Baurecht und der Förderung von Investitionen. „Hier müssen inhaltliche Lücken geschlossen und vor allem die Finanzierung geklärt werden“, appelliert der 53-Jährige an die Bundesregierung, nun endlich die Hängepartie zu beenden und Klarheit für die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte zu schaffen. Kritik übt Hennies an der vorgeschlagenen Änderung der EU-Industrieemissionsrichtlinie, die für zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe auch in Niedersachsen zusätzliche Auflagen, höhere Kosten und mehr Bürokratie bedeuten würde.

Zum Thema Moorschutz bekräftigt Holger Hennies: „Es ist zwingend notwendig, eine Landesmoorgesellschaft einzurichten und die Kapazität in den zuständigen Ministerien zu verstärken. Die regionale Bedeutung und die finanzielle Dimension der Wiedervernässung der Moorböden ist größer als beim Kohleausstieg. Wir brauchen keine politischen Absichtserklärungen, sondern faire, mit den Menschen in den Moorregionen erarbeitete, regionale Konzepte – und zwar umgehend.“ Den Betrieben insbesondere in Küstennähe bereiten die arktischen Wildgänse, die durch Fraß erhebliche Schäden anrichten, große Sorgen. Hier erinnert Hennies an die Forderung des Landvolks Niedersachsen, die Ausgleichszahlungen so zu gestalten, dass die tatsächlichen Ernte-Einbußen aufgefangen werden können. Darüber hinaus müsse der Naturschutz schneller reagieren, wenn der Schutz einzelner Arten wie zum Beispiel Gans, Wolf, Biber (zu) erfolgreich sei: „Mehr ist nicht immer besser.“ (LPD 23/2023)

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