Bauern erleben gute Nachfrage – Tag der deutschen Erdbeere am 24. Mai

L P D – Erdbeeren, Spargel, Schinken und Frühkartoffeln passen nicht nur beim Festtagsessen an den kommenden Feiertagen ganz wunderbar zusammen, das gemeinsame Angebot belebt auch die Nachfrage an den Verkaufsständen. „Die Nachfrage nach Spargel läuft gut und wenn jetzt noch die Erdbeeren dazu kommen, profitiert der Spargel auch davon“, beschreibt Fred Eickhorst, Geschäftsführer des Verbandes der Spargel- und Beerenanbauer, die Situation an den Verkaufsständen.

Vor allem das sonnige Wetter in der vergangenen Woche hat zu einem Nachfrageschub geführt. „Passend dazu geht die Pflücke im geschützten Anbau jetzt los“, freut sich Eickhorst. In den vergangenen Jahren habe es einen starken Strukturwandel im Erdbeeranbau hin zum Anbau unter Folientunneln oder Gewächshäusern gegeben. Laut Statistischem Bundesamt werden deutschlandweit weniger Erdbeeren im Freiland erzeugt (-5.669 Hektar im Vergleich zu 2015). Der Anbau unter Schutzabdeckungen hingegen hat zugenommen (+1.312 Hektar gegenüber 2015).

Der Anbau im Folientunnel hat viele Vorteile: Der Schutz vor Starkregen, Hagel und Pilzerkrankungen und einem daraus folgenden geringeren Pflanzenschutzmitteleinsatz, die Möglichkeit, Nützlinge einzusetzen und die Ernte bei jedem Wetter, summieren sich zu einer fast doppelt so hohen Ernte wie im Freiland. „Wir ernten in Deutschland die besten Früchte der Welt, aber sie haben eben auch ihren Preis“, nennt Eickhorst einen Nachteil des großen Aufwands im geschützten Anbau. Zum Tag der deutschen Erdbeere am 24. Mai planen einige Höfe daher erstmals Aktionen, die unter www.deutschlandbeere.de eingesehen werden können.

Jahrelang hätten die Landwirte die hohen Lohnkosten durch ausgeklügelte Produktionsverfahren ausgeglichen, allmählich seien sie jedoch kaum noch wettbewerbsfähig und müssten die gestiegenen Kosten weitergeben. „Der Mindestlohn beträgt in Deutschland 12,41 Euro und soll zum Jahreswechsel auf 12,82 Euro steigen, das ist doppelt so viel wie in Spanien mit sechs Euro und der höchste Lohn in ganz Europa“, verdeutlicht der Eickhorst.

Insgesamt geht der Erdbeeranbau laut Statistischem Bundesamt daher zurück. Im Jahr 2023 wurden auf insgesamt 14.010 Hektar Erdbeeren angebaut – gegenüber 2015 ein Rückgang um fast ein Viertel. Trotzdem war Niedersachsen im vergangenen Jahr noch das Bundesland mit der größten einheimischen Erdbeerernte, die auf 2.371 Hektar im Freiland und 229 Hektar im Gewächshaus heranwuchs. Die

Voraussetzungen sind dafür auch dieses Jahr gegeben: „Im Gegensatz zum Süden oder Osten gab es in Niedersachsen fast keine Frostschäden an den Blüten“, berichtet Eickhorst. Die Landwirte mit Erdbeerfeldern im Freiland seien, was die Wetterkapriolen betreffe, mit einem blauen Auge davongekommen. Sie blicken daher optimistisch auf die neue Saison, die Anfang Juni mit der Ernte im Freiland, der Erdbeer-Selbstpflücke sowie der Ernte von Himbeeren und Blaubeeren aus dem geschützten Anbau durchstartet. (LPD 35/2024)

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