Annika Lüschen-Strudthoff ist Mitglied im Landvolk-Arbeitskreis Unternehmerinnen

L P D – Annika Lüschen-Strudthoff arbeitet zusammen mit ihrem Bruder auf dem Familienbetrieb der Eltern im Landkreis Oldenburg. „Wir haben 130 Milchkühe plus Nachzucht und bewirtschaften 123 Hektar Grün- und Ackerland“, erzählt die junge Frau, die Mitglied im Arbeitskreis Unternehmerinnen beim Landvolk Niedersachsen ist. „Öffentlichkeitsarbeit liegt mir sehr am Herzen. Deshalb bin ich mit meiner Familie auch bei ‚MyKuhTube‘ aktiv und drehe dafür Videos. In meiner Freizeit nehme ich an Jungzüchterwettbewerben teil und bilde zurzeit meine Weimaranerhündin Bailey jagdlich aus“, beschreibt die Landwirtin ihre vielseitigen Interessen.

Wenn es um die Tiere auf dem Hof geht, kümmert sich die 23-jährige am liebsten um die Boxenpflege. „Ich bin jedes Mal begeistert, wenn ein Kalb geboren wird und die Welt entdecken darf. Mir macht generell die Arbeit mit den Kühen viel Spaß.“ Den Vorteil, als Frau auf dem Betrieb tätig zu sein, sieht Annika Lüschen-Strudthoff vor allem in einem Punkt: „Durch unsere Feinfühligkeit können wir schon sehr früh erkennen, wenn es einem Tier mal nicht gut geht und uns um das Tier kümmern.“ Frauen werden ihrer Beobachtung nach in der Landwirtschaft generell unterschätzt. „Wenn mir jemand sagt, dass ich etwas nicht kann, dann versuche ich es erst recht“, zeigt sich die Unternehmerin selbstbewusst.

„Ich denke, dass die jüngeren Generationen offener sind und nicht in den alten Mustern festgefahren sind, daher glaube ich, dass es in Zukunft immer mehr Frauen geben wird, die einen landwirtschaftlichen Betrieb übernehmen werden“, blickt sie in die Zukunft. Sie selbst sieht sich als kreativen Menschen, der „immer wieder auf neue Lösungen oder Ideen kommt, die den Arbeitsalltag erleichtern oder bunter machen“.

Von der Gremienarbeit im Landvolk erhofft sich Annika Lüschen-Strudthoff einen guten Austausch und gegenseitige Motivation. Sie freut sich, wenn ihr jemand sagt „Wow, du bist ja eine richtige Powerfrau!“ Dass Frauen nur die Kälber füttern, und Männer am besten Trecker fahren können, sind für die 23-jährige althergebrachte Vorurteile.

Von der Politik wünscht sich die junge Landwirtin vor allem eines: „Dass mehr mit uns, anstatt über uns geredet wird!“ (LPD 76/2024)

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Wiebke Molsen

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