JKK erhitzt weiter die Gemüter
Blutbär, Shredder oder ausreißen? Auch Simplex kann helfen
Lüneburger Heide (ccp). Die Ratschläge zur Bekämpfung von Jakobskreuzkraut (JKK) sind so vielfältig wie die Klagen über ihre Erfolglosigkeit. Da gibt es zum Beispiel die Empfehlung, mit dem Einsatz des Blutbären den Bestand zu bekämpfen. Der Blutbär ist ein Schmetterling, der seine Eier auf die zweijährige Pflanze des Jakobskreuzkrautes ablegt. Die geschlüpften Raupen fressen die Pflanze langsam herunter und hindern das Jakobskreuzkraut daran, neue Samen zu entwickeln und sich weiter zu verbreiten. Die Bekämpfung des JKK mit dem Blutbären ist allerdings sehr arbeitsintensiv und erfordert das Absammeln und Umsetzen der Raupen, um eine ganzflächige Wirkung zu erzielen. Außerdem bedarf es etwa vier Jahre Geduld, bis sich der Erfolg einstellt.
Eine andere Methode ist das zeitlich punktgenaue Shreddern der Blüte. Wird die Pflanze deutlich vor der Blüte gemulcht, so treibt sie wieder neu aus und versucht, erneut zur Blüte und Samenbildung zu gelangen. Hingegen kann ein Schnitt oder Mulchen zur Vollblüte dazu führen, dass der Pflanze eine vollständige Entwicklung suggeriert wird und diese dann in Folge, ihr Ziel der Vermehrung erreicht zu haben, abstirbt. Kollidiert der optimale Zeitpunkt des Mulchens mit GAP-Auflagen, kann die LWK und die Untere Naturschutzbehörde Ausnahmen genehmigen.
Wer sich schon lange mit dem JKK herumschlägt, kommt zu dem Ergebnis: Nur Ausreißen hilft. Aber auch da ist zu beachten, dass dies mit Stumpf und Stiel erfolgen muss, denn sonst regeneriert sich die Pflanze umso agiler.
Wo der Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel erlaubt ist, wird Jakobskreuzkraut sehr gut mit 2 l/ha Simplex bekämpft. Die kurze Wartezeit von sieben Tagen (Simplex) sollte nicht dazu verleiten, die Fläche im Anschluss direkt abzuweiden, denn das Jakobskreuzkraut ist auch nach der Wartezeit noch giftig und wird dann von den Tieren aufgenommen. Da das Jakobskreuzkraut sich insbesondere auf extensiv genutzten Weide- und Wiesenflächen ausbreitet, sind alle Maßnahmen, die zu einer geschlossenen dichten Grasnarbe führen, die beste Vorbeuge gegen eine weitere Ausbreitung dieses Unkrautes.
In den Landkreisen Harburg und Heidekreis bieten die Kommunen Entsorgungsmöglichkeiten für Pflanzenteile des JKK. Der Landkreis Harburg rät, das Grüngut in Papiersäcken in der Komposttonne oder im Restmüll zu entsorgen.
Im Heidekreis nehmen viele Bauhöfe das Grüngut an:
- Schneverdingen, Harburger Straße 21 b. Von Mitte Juni- Mitte September, Mo- Do 7 bis 16 Uhr, Fr 7- 12 Uhr. (in Plastiksäcken)
- Bispingen, In den Fuhren 13 (in Plastiksäcken)
- Neuenkirchen, Am Kleinbahnhof 8/ Delmsen, Mo- Do 7- 16 Uhr, Fr 7- 12 Uhr (in Plastiksäcken)
- Fallingbostel, Sieben Steinhäuser Weg 4, 2. Einfahrt, 24 Std zugängig
- Schwarmstedt, über die Restmülltonne. Ein Container steht in Buchholz
- Rethem, Container am Rethemer Feuerwehrhaus
- Walsrode, hier gibt es Container in Kirchboitzen bei der Raiffeisen Centralheide, in Bockhorn Nr.6 und in Krelingen 82. Die Entsorgung kostet im Stadtgebiet Walsrode 7,50 €.