Positionspapier zeigt Alternativen für die Zukunft auf – Insekten inklusive

L P D – „In welche Richtung sich die landwirtschaftliche Produktion auch entwickelt: Das Wichtigste für uns ist, dass die Produktion von Lebensmitteln – egal, ob ökologisch oder konventionell, tierisch oder pflanzlich – in der Landwirtschaft bleibt und landwirtschaftliche Produktionsflächen in erster Linie von Landwirtinnen und Landwirten bewirtschaftet werden“, erklärt Sina Friese, Agrarreferentin der Niedersächsischen Landjugend, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. In dem Positionspapier „Lebensmittelversorgung neu gedacht“ stellt der Arbeitskreis „Agrar“, der sich aus Mitgliedern der Niedersächsischen Landjugend (NLJ) sowie des Agrarausschusses der NLJ zusammensetzt, seine Sicht zur zukünftigen Nahrungsmittelproduktion vor.

So könne laut dem Arbeitskreis im Ackerbau der Anbau von alternativen Kulturen, beispielsweise von Erbsen, Sojabohnen und Lupinen, eine Möglichkeit darstellen, sich zukünftig breiter aufzustellen und eine Anpassung an die Klimaveränderungen vorzunehmen. Um diese neuen Anbaukonzepte voranzubringen, sei ein Fokus auf dem Gebiet der Forschung im Bereich Pflanzenzüchtung unerlässlich.

„Für unsere zukünftige Lebensmittelproduktion sehen wir insbesondere im Bereich der Tierhaltung große Veränderungen auf uns zukommen. Aus diesem Grund halten wir es für wichtig, im Bereich der Veredelung – neben der klassischen Tierhaltung – auch Alternativen in Betracht zu ziehen. Hier ist beispielsweise die Produktion von Insekten als Nahrungs- und Futtermittel zu nennen. Aber auch durch neue Anbaukonzepte unter Dach, wie Indoor- und Vertical-Farming, können auf engstem Raum Lebensmittel in großer Menge für lokale Märkte produziert werden und damit Alternativen für Landwirte schaffen“, führt Friese aus. 

Den niedersächsischen Landjugendlichen ist aber auch bewusst, dass für die zukünftige Lebensmittelproduktion die klassische Tierhaltung unbedingt notwendig ist: Die vielen Grünland- sowie ertragsschwächeren Ackerflächen in Niedersachsen lassen sich nur durch Tierhaltung sinnvoll in die Lebensmittelproduktion integrieren. Vor dem Hintergrund der Auflösung der Borchert-Kommission sei es für Landwirte umso wichtiger, offen für neue Lösungen zu sein, um die Tierhaltung moderner und zukunftsorientiert zu gestalten. Insbesondere für ihre Junglandwirtinnen und Junglandwirte fordern die Landjugendlichen eine zuverlässige politische Planungssicherheit, um neue Produktionskonzepte, wie der Umbau von bestehenden Stallgebäuden, mittels Umstellungsprämie zu realisieren, wenn klassische Tierhaltung dort nicht mehr möglich ist. (LPD 98/2023)

Silke Breustedt-Muschalla

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