ZukunftsBauer Jan Henning Dittmer erweitert seine Schweinehaltung
L P D – „Ich sehe mich als Zukunftsbauer, weil wir unseren Hof auf verschiedene Säulen gestellt haben“, so stellt sich Jan Henning Dittmer aus Neuenkirchen im Land Hadeln im Video zur Imagekampagne #ZukunftsBauer vor. Zu sehen sind er und 70 seiner Berufskolleginnen und -kollegen auf der Internetseite www.zukunftsbauer-niedersachsen.de/, schreibt der Landvolk-Pressedienst.
Während im Hintergrund die Ferkel herumtollen, spricht er von seinen Ambitionen zum Tierwohl und dem langfristigen Ziel, seinen Tieren den Ringelschwanz zu erhalten. „Wir bauen einen Maststall in der Nachbarschaft so um, dass es funktionieren kann“, sagt Dittmer, der bislang nur Sauen hält und deren Ferkel aufzieht. Damit die Tiere sich wohlfühlen, sollen die Mastschweine achtmal am Tag mit Heulage auf dem festen Boden im Stall gefüttert werden.
„Dadurch ist der Rüssel immer beschäftigt, wie in der Natur“, erläutert der ehrgeizige Landwirt, der sich gerade wieder zu einem Ringelschwanzseminar angemeldet hat. Er müsse zwar noch viel lernen und ausprobieren, ist sich aber sicher, dass der Ringelschwanz auch in der konventionellen Tierhaltung erhalten werden könne. „Das wäre ein Zeichen für höchstes Tierwohl, wenn wir auf das Kupieren des Schwanzes verzichten könnten“, nennt er seinen Motivationsgrundlage.
Dem Landwirt ist es aber auch wichtig, dass sich seine Mitarbeiter und eventuelle Hofnachfolger im Stall wohlfühlen. „Ich möchte gerne mit Menschen zusammenarbeiten, die Spaß an der Arbeit haben“, verdeutlicht er. Er setzt daher auf Automatisierung und Digitalisierung, um Prozesse aufzuteilen und weiterhin Fachkräfte motivieren und halten zu können.
Den Dialog mit Verbrauchern erlebt er hautnah durch die Feriengäste auf seinem Hof, die er gerne in seinen Schweinestall einlädt. „Die sind meist sehr fasziniert davon, wie wir die Schweine halten“, blickt er auf viele positive Reaktionen und Begegnungen zurück. Weitere Standbeine des Hofes sind 20 Pensionspferde, die den Sommer auf den weitläufigen Weiden an der Nordseeküste verbringen und die Entwässerung der Flächen mit einem Bagger als Dienstleistung in kleinem Rahmen.
Zudem bewirtschaftet Dittmer 52 Hektar Ackerland, die er mit einer weiten Fruchtfolge aus Raps, Weizen, Zwischenfrüchten, Hafer, Ackerbohnen und Gerste dauerhaft begrünt, um Unkräuter und Ungräser – besonders den Fuchsschwanz – zu unterdrücken. „Wir bewegen den Boden möglichst wenig, damit der Kohlenstoff da bleibt, wo er ist“, nennt er einen weiteren Vorteil der Mulchsaat auf seinen Feldern. Sowohl auf dem Feld als auch im Stall hat der 36-Jährige die nächste Generation bereits im Blick: „Es ist wichtig, die Kinder an die Verantwortung heranzuführen, damit wir auch in Zukunft eine Landwirtschaft in Deutschland gestalten können, die vorzeigbar ist“. (LPD 99/2023)
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