Niedersächsisches Umweltministerium legt Ideen zum Wassermanagement vor

Mal zu nass, mal zu trocken: Der Umgang mit Überschwemmungen, aber auch mit ausgedürrten Wiesen und Feldern ist ein großes Thema für die Landwirtschaft. Deshalb arbeiten Vertreter des Landvolks Niedersachsen schon seit vielen Jahren an „Wasserversorgungskonzepten“ und ähnlichen Konstrukten mit. Neu ist der vom Niedersächsischen Umweltministerium nun vorgelegte „Masterplan Wasser“. Der Landesbauernverband begrüßt grundsätzlich die Aktivitäten, schränkt aber ein: „Eine vorausschauende Wassermanagement-Strategie ist unabdingbar“, sagt Thorsten Riggert, Vorsitzender des Ackerbauausschusses im Landvolk Niedersachsen. „Der Landwirtschaft stehen viele Methoden zur Verfügung, an Lösungen aktiv mitzuarbeiten. Größte Bedeutung kommt dabei den Möglichkeiten des Wasserrückhalts in der Fläche zu, die im Konsens mit den Grundeigentümern und Bewirtschaftern erarbeitet werden sollte. Wir werden uns in den Prozess einbringen, auch mit innovativen Vorschlägen. Wir werden es aber nicht akzeptieren, wenn die Belange der Landwirtschaft dabei nicht angemessen berücksichtigt werden und wir nur zusätzliche Belastungen hinnehmen sollen.“

Mit dem „Masterplan“ will die Landesregierung die Folgen des Klimawandels für die Wasserversorgung eindämmen. Konkrete Maßnahmen sollen gemeinsam mit den Wasserversorgern, Kommunen, Umweltverbänden und der Landwirtschaft verabredet werden. Der Entwurf des Plans setzt unter anderem aufs Wassersparen sowie auf die Begrünung versiegelter Flächen. Darüber hinaus seien laut Minister Christian Meyer auch „Anreize für die Landwirtschaft“ zum Wassermanagement denkbar, wie er jetzt in der Landespressekonferenz erklärt hat.

Ausgebaut werden solle mit dem Masterplan auch der Hochwasserschutz, zum Beispiel mit mehr Rückhaltebecken. Dafür soll es dauerhaft mehr Geld geben: im Jahr 2025 laut Etatentwurf 15 Millionen Euro, von 2026 an bis 2048 jährlich etwas mehr als zehn Millionen Euro. In Summe wären das rund 250 Millionen Euro. Darüber hinaus soll es zwischen September 2024 und Februar 2025 eine festgelegte Reihe von Fachgesprächen geben, zum Beispiel zum Sediment-Management oder zu „stofflichen Herausforderungen“. Bis Sommer 2025 soll der „Masterplan“, der bisher eher eine Ideensammlung ist, ausformuliert und (ggf. nach vorheriger Verbandsbeteiligung) verabschiedet werden.

„Der ‚Masterplan Wasser‘ des Landes muss ausreichend finanziert sein und die Anstrengungen müssen sich auch für uns lohnen, sei es für den wachsenden Bewässerungsbedarf unserer Kulturen oder die Erhaltung einer auskömmlichen Nutzung in Hochwasser-Retentionsräumen“, beschrieb Riggert die Erwartungshaltung der Landwirtinnen und Landwirte in Niedersachsen. Gleiches gelte für mögliche Wasserstandsanhebungen in Moorregionen. „Viele Vorarbeiten für den ‚Masterplan‘ sind bereits unter der vorherigen Landesregierung erfolgt, ich verweise hier auf das Wasserversorgungskonzept. Das Umweltministerium und der Landtag sind jetzt aufgefordert, dafür auch die notwendigen Finanzmittel und Förderrichtlinien bereitzustellen. Andernfalls bleibt der ‚Masterplan‘ ein Papiertiger“, bekräftigt Riggert abschließend. (LPD 49/2024)

Sonja Markgraf

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